f Der Luftschutzbunker in Klein Hehlen (Celle) ~ Heimatforschung im Landkreis Celle

Dienstag, 8. Januar 2019

Der Luftschutzbunker in Klein Hehlen (Celle)


Historische Orte gibt es eine ganze Menge. Viele davon sind ausgeschildert, in Stadtplänen zu finden und kosten manchmal sogar Eintritt. Es gibt allerdings auch noch historische Orte, die uns kaum - oder sogar überhaupt gar nicht bekannt sind. Manchmal befinden sie sich neben viel befahrenen Straßen, an Bahnstrecken, hinter Bushaltestellen und hinter Häusergärten. Ungefähr so verhält es sich auch mit einem alten Luftschutzbunker, der kürzlich in Klein Hehlen (Celle) wiederentdeckt werden konnte. 

Glücklicherweise blieb die Stadt Celle bis kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs von schweren Luftangriffen verschont. Am 22.02.1945 sowie vor allem am 08.04.1945 wurde die Bedrohung aus der Luft für die Celler Bevölkerung deutlich. Auch wenn die Bombardierungen durch alliierte Luftverbände an diesen beiden Tagen nur wenige Wochen vor Kriegsende erfolgten, wurden ofenbar bereits frühzeitig Maßnahmen ergriffen, die zumindest einen gewissen Schutz gegen Luftangriffe sicherstellen sollten. Hierzu zählten insbesondere die Anlage von Splitterschutzgräben neben den Straßen und der Bau von Luftschutzräumen, wie beispielsweise jene nördlich der Kaserne an der Hohen Wende. 

In Klein Hehlen, an der Petersburgstraße, befindet sich ein Luftschutzbunker in der Böschung der Bahnstrecke Hamburg-Hannover. An jener Stelle stand bis 1961 das geräumige Gasthaus "Petersburg". Bis auf den Straßennamen ist von diesem allerdings nichts mehr erhalten geblieben. Bereits im Jahr 1939 hatte die Stadt Celle die Flächen erworben - nach dem Abriss der Gastwirtschaft wurden die Grundstücke "an der Leegde" neu bebaut. Ein schmaler Streifen zur Bahn blieb allerdings brach liegen - in diesem befinden sich die heute noch vorhandenen Relikte des alten Luftschutzbunkers. 

Bild: Lage der ehem. Gastwirtschaft "Petersburg". Quelle: War Office 1945. 

Bei dem Bunker handelte es sich um eine massive unterirdische Anlage, deren Ausmaße bis heute nicht eindeutig geklärt werden konnten. Die oberirdischen Zugänge wurden vermutlich gegen Ende der 70er / Anfang der 80er Jahre verschüttet. Der Hauptteil des alten Luftschutzbunkers befindet sich unterhalb der Erdoberfläche. Oberirdisch ist von der Luftschutzanlage lediglich ein unauffälliger Erdhügel geblieben. 

Bild: Erdanhäufung hinter der Bushaltestelle in der Petersburgstraße. Quelle: H. Altmann. 

Historische Karten geben lediglich Aufschluss über die Bebauung der ehemaligen Gaststätte - Baupläne oder Karten, die den Luftschutzbunker zeigen, sind bis heute nicht wieder aufgetaucht. Allerdings geben die vorhandenen Karten relativ gut Aufschluss über der mögliche Ausdehnung der einstigen Luftschutzanlage. 

Bild: Lage der Petersburg in Klein Hehlen. Quelle: Karte 1925, Google Earth.

Die Straße "an der Leegde" (ehemals "Parkstraße") führte auf die einstige Gastwirtschaft Petersburg zu. Mittlerweile hat sich das Straßenbild allerdings stark verändert - Spuren der historischen Bebauung sucht man daher vergebens. Einzig auf der rückwärtigen Seite der heutigen Gebäude - in Richtung der Bahnstrecke - finden sich einige bauliche Zeugnisse. 

Bild: An der Leegde - Standort der einstigen Petersburg. Quelle: H. Altmann. 

Von der Petersburgstraße im Norden führt ein schmaler Pfand entlang der Bahngleise, der schließlich an der Unterführung am Bremer Weg einmündet. Entlang dieses Pfades befanden sich 1975 zwei Belüftung- bzw. Aufstiegsschächte. 

Neugierige Schüler (Namen hier nicht genannt) überprüften diese Schächte und stiegen in einen von ihnen rund 3 m ab. Im Innern des Bunkers fanden sie einen Raum von ca. 3,5 x 5 m vor. In Richtung der Bahnlinie befand sich eine Türöffnung, die offenbar jedoch mit Steinen verfüllt worden war. An den Wänden befanden sich noch einige alte Schalter aus Bakelit - sonstiges Inventar war nicht mehr vorhanden. 

Auf der nach Klein Hehlen zugewandten Seite war eine große zwei-flügelige Stahltür vorhanden. Eine Art Rampe führte an dieser Stelle scheinbar in Richtung Erdoberfläche, war jedoch ebenfalls zugeschüttet worden. Ob es tieferliegende Räumlichkeiten gibt, geht aus dieser bereits mehr als 40 Jahre zurückliegenden Darstellung leider nicht hervor. 

Der schmale Pfand neben den Bahngleisen ist heute noch vorhanden. Die Böschung steigt in diesem Bereich relativ stark in Richtung der nördlich gelegenen Petersburgstraße an. 

Bild: Trampelpfad an den Bahngleisen zwischen Bremer Weg und Petersburgstraße. Quelle: H. Altmann. 

Auf der oberen Kante der Böschung wurde eine hölzerne Lärmschutzwand installiert. In diesem Bereich befinden sich die noch vorhandenen Relikte des einstigen Luftschutzbunkers. Diese sind allerdings auf den ersten Blick kaum als solche zu erkennen. 

Bild: Lärmschutzwand zwischen Bremer Weg und Petersburgstraße. Quelle: H. Altmann. 

Kurz unterhalb der Lärmschutzwand ist direkt neben dem Trampelpfad ein unauffälliger Betonklotz zu erkennen, der bereits mit Dornen und Efeu überwuchert ist. Hier befand sich früher ein zweiter Eingang bzw. ein Zugangsschacht zum Bunker. Dieser ist mittlerweile allerdings versperrt und zugeschüttet worden. 

Bild: Ehemaliger Zugangsschacht zum Luftschutzbunker. Quelle: H. Altmann. 

Im schmalen Streifen zwischen der Böschung / Bahnstrecke und den Wohnhäusern (Klein Hehlen) sind auf den ersten Blick ebenfalls keinerlei erkennbare Relikte des Bunkers vorhanden. Dornranken und Unterholz haben diesen Bereich stark in Beschlag genommen - selbst in der kalten Jahreszeit ist das Gelände von einem dichten Pflanzenteppich überzogen. 

Bild: Auf dem alten Luftschutzbunker - dieser ist stark überwuchert. Quelle: H. Altmann.

Auffällig ist allerdings, dass die Fläche sehr gleichmäßig und eben ist. Dies deutet zunächst einmal auf feste Strukturen im Boden hin. Der Bewuchs spricht ebenfalls für diese Annahme, denn es finden sich vorwiegend schnell wachsende und flach wurzelnde Gewächse. 

Bild: Dichter Bewuchs auf dem alten Luftschutzbunker. Quelle: H. Altmann.

Die im Boden befindlichen baulichen Strukturen treten allerdings am Randbereich zu Tage. auf den angrenzenden Wohngrundstücken sind auffällige Hügelstrukturen zu erkennen. Unterhalt der Grasnabe befinden sich die Relikte des einstigen Luftschutzbunkers. 

Bild: Auffällige Hügelstruktur am Rand des alten Luftschutzbunkers. Quelle: H. Altmann.

Eine relativ simple Methode lieferte erste Erkenntnisse über die Abmessungen des Luftschutzbunkers. Mit einem dünnen Metallstab konnte die obere Bodenschicht untersucht werden - die Deckenplatte des Bunkers befindet sich ca. 30 cm unter der Erdoberfläche. An einigen Stellen konnte der Stab deutlich tiefer ins Erdreich getrieben werden. Hier könnten gegebenenfalls weitere Zugänge bzw. Schächte in den Bunker vorhanden sein, die derzeit  eventuell nur mit lockerem Erdreich verschüttet sind. 

Bild: Überprüfung mit einem Metallstecken. Quelle: H. Altmann.

Mit dieser ersten - zugegeben recht einfachen - Methode konnte der ungefähre Umfang des Bunkers ermittelt werden. Im Extremfall könnte er danach eine Deckenfläche von ca. 100 m x 20 m aufweisen. Hier sind sicherlich noch genauere Messungen erforderlich. 

Bild: Mögliche Ausdehnung des Luftschutzbunkers. Quelle: H. Altmann; Google Earth.

Bei der sogfältigen Untersuchung des Bodens wurde ein offener Lüftungsschacht entdeckt. Dieser war lediglich mit Laub bedeckt - offenbarte ansonsten jedoch einen freien Zugang zum Innern des Luftschutzbunkers. Allerdings scheidet dieser Lüftungsschacht als Einstieg aus - er hat einen Durchmesser von lediglich 20 - 25 cm. Dennoch konnte der Lüftungsschacht genutzt werden, um einen kleinen Einblick ins Innere des Luftschutzbunkers zu erhalten. 

Bild: Lüftungsschacht des Luftschutzbunkers. Quelle: H. Altmann.

Mit Hilfe eines ausrangierten Handys, Taschenlampen, Bindfaden und etwas Klebeband konnte noch vor Ort eine behelfsmäßige Untertage-Kamera improvisiert werden. Als Heimatforscher muss man eben etwas erfinderisch sein. 

Bild: Erkundung des Luftschutzbunkers mithilfe einer improvisierten Kamera. Quelle: H. Altmann.

Der Lüftungsschacht reicht ca. 2,5 - 3,0 m in die Tiefe. Der Luftschutzbunker verfügte somit über eine äußerst massive Deckenverstärkung. Annahmegemäß besteht die decke aus Stahlbeton und hätte vermutlich sogar direkte Treffer kleinerer Bomben überstanden. 

Das Innere des Bunkers ist stark versandet. Einerseits handelt es sich dabei um eingeschwemmten Sand - andererseits wurde vermutlich auch Sand von Außen eingebracht. Für diese Annahme spricht unter anderem ein angestellter Plastikeimer, den die Kamera nur wenige Meter neben dem Lüftungsschacht erfasste. Dieser Plastikeimer wurde offenbar beim Zuschütten des Bunkers zurückgelassen und stammt vermutlich aus den 70er Jahren. 

In südliche Richtung eröffnet sich eine breite Tür, die mit Stahlrahmen verstärkt wurde. Möglicherweise handelt es sich hierbei um eine der doppelflügligen Stahltüren, die bereits 1975 von Schülern beobachtet wurden. 

Bild: Das Innere des Luftschutzbunkers mithilfe einer improvisierten Kamera. Quelle: H. Altmann.

In südöstlicher Richtung erfasste die Kamera einen größeren Hohlraum. Die Deckenhöhe beträgt schätzungsweise 2,3 m. Direkt hinter einer Nische, neben der o.g. Doppeltür, befindet sich eine weitere Türöffnung. Es handelt sich dabei ebenfalls um eine Doppeltür, die jedoch vermauert wurde. 

Möglicherweise liegt hinter dieser vermauerten Tür ein Treppenabgang zu tiefer gelegenen Ebenen des Bunkers oder lediglich ein weiterer Raum auf derselben Ebene. 

Bild: Weitere Doppeltür im Bunkerinnern. Quelle: H. Altmann.

Nach einem kleinen Rechtsschwenk, also immer noch in südöstlicher Richtung des Lüftungsschachts, erfasste die Kamera einen massiven Pfeiler. Rechts von diesem liegt die eingangs genannte Doppeltür - links davon die vermauerte Doppeltür. 

Der Pfeiler weist markante Öffnungen - vor allem unmittelbar über dem Boden - auf. Es scheint, dass es sich hierbei um eine Klappe eines Lüftungszugs eines einstigen Kamins bzw. Schornsteins handeln könnte.  

Bild: Möglicherweise ein alter Schornstein / Abzug im Bunker. Quelle: H. Altmann.

Sofern es sich um einen Luftzug bzw. einen Abzug eines Kamins / Ofens handelt, stützt dies die Annahme, dass es noch tiefer liegende Ebenen des Bunkers geben könnte. Regelmäßig waren mehrere übereinander befindliche Räume an denselben Schornstein angeschlossen. 

Es schein logisch, dass der Luftschutzbunker beheizbar gewesen sein müsste - besonders in den kalten Wintermonaten. Dass es einen Kaminabzug gab, erscheint vor diesem Hintergrund nur konsequent, da die Abgase abgeleitet werden mussten. Dass es noch weitere tieferliegende Ebenen des Bunkers gibt, erscheint somit wahrscheinlich. 

Bild: Möglicherweise ein alter Schornstein / Abzug im Bunker. Quelle: H. Altmann.

Ein Schwenk nach Links zeigt den Bereich östlich des Lüftungsschachts. Auch hier hat sich eine erhebliche Menge losen Erdreichs abgelagert. Im Kegel der weit ausgerichteten Taschenlampe ist allerdings in einiger Entfernung das Ende des Raums erkennbar. Der Raum in dem sich der Lüftungsschacht befindet weist somit schätzungsweise eine Größe von 3,5 x 5 m auf. Dies entspräche exakt den Angaben der Schüler, die den Bunker im Jahr 1975 erkundeten. 

Bild: Blick in das Bunkerinnere in östliche Richtung. Quelle: H. Altmann.

Ein weiterer kleiner Schwenk nach Links zeigt ebenfalls das Innere des Raums in östlicher Richtung des Lüftungsschachts. Erkennbar sind hierbei auch die Unmengen an losem Sand der offenbar durch Niederschlagswasser in den vergangenen Jahren ins Bunkerinnere gespült wurde. 

Am Ende des Raumes sind allerdings auch die Umrisse einer weiteren Tür erkennbar, die ebenfalls mit einem Stahlrahmen verstärkt wurde. Möglicherweise handelt es sich hierbei um einen Zugang zu weiteren Räumen oder gegebenenfalls auch zu tiefer befindlichen Ebenen des Bunkers. 

Bild: Blick in das Bunkerinnere in östliche Richtung. Quelle: H. Altmann.

Das Innere des Bunkers gibt somit auch heute noch viele Rätsel auf. Eine Nachfrage bei der Stadt Celle blieb ergebnislos. Baupläne oder sonstige Informationen zu der Anlage sind offenbar nicht vorhanden. 

Einige Erinnerungen an den Bunker sind bis heute erhalten geblieben. So berichtet insbesondere Gisbert Selke in seinen Erinnerungen an das Kriegsende 1945 wie er als vierjähriges Kind die Bombardierung des Celler Bahnhofs am 08.04.1945 im Luftschutzbunker an der Petersburg erlebte. Die Familie war kurz zuvor aus Hannover nach Celle gelangt, um hier Schutz vor den andauernden Luftangriffen zu suchen und wurde durch den schweren Luftangriff auf Celle schließlich doch wieder von der Realität des Krieges eingeholt. 

Nach Kriegsende war der Wohnraum knapp und die ehemalige Gastwirtschaft Petersburg diente als Unterkunft mehrerer Familien. In der Serie "Alte Fotos erzählen" vom 04.04.2014 wurden einige Interviews mit ehemaligen Bewohnern der Petersburg zusammengetragen. Einige erinnerten sich dabei auch noch gut an den alten Luftschutzbunker, der ebenfalls zu Teilen als (Kartoffel-)Keller verwendet wurde. Bernhard Helms berichtete in einem kürzlichen Gespräch von seinen Erlebnissen mit dem Bunker. Rund 30 Treppenstufen führten seiner Erinnerung nach in die Tiefe hinab. Der Bunker besaß demzufolge eine Länge von mindestens 40 m. 

Leider liegen noch einige Informationen zum Luftschutzbunker an der Petersburgstraße sprichwörtlich im Dunkeln. Zunächst ist erst einmal beachtlich, dass dieses Bauwerk überhaupt noch vorhanden ist und die unterirdischen Räume nicht vollständig verschüttet sind. Es stellt sich allerdings natürlich die Frage wie tief der Bunker in den Boden reicht - hat er möglicherweise mehrere Geschosse? Wurde der Bunker komplett geräumt - blieben vielleicht Gegenstände in Räumen zurück, die heute nicht mehr zugänglich sind? Wie oft und zu welchen Anlässen wurde die Anlage zu Kriegszeiten verwendet? 

E-Mail: found-places@live.de

Über weitere Informationen würde ich mich sehr freuen! 


Hendrik Altmann



13 Kommentare:

  1. Vielen Dank für den Bericht. Ich habe vor einigen Jahren mal einen Tipp bekommen, dass es dort einen Bunker geben soll. Leider blieb meine Suche nach offenen Eingängen erfolglos.
    Ich finde ich Schade das in Deutschland solche Relikte immer verfüllt oder abgerissen werden. In Dänemark kann man sehr viele Bunker noch Legal Betreten

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  2. Ebenfalls vielen Dank für den interessanten Bericht. Was mir wieder sehr bewusst geworden ist: In rund 70 Jahren nach Erbauung ist das große Bunkergebäude nur noch in einigen, wenigen Berichten vorhanden, es gibt ansonsten kaum noch Hinweise.
    Die Strategie der Verfüllung und Übererdung zeigt also (die beabsichtigte?) Wirkung ...

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    1. Hallo Frank
      die Zeitrechnung - rund 70 Jahre - stimmt hier nicht wirklich.
      Dann wäre die Errichtung 1951 gewesen. Diese Anlage ist
      definitiv älter. LG

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    2. sorry, du hast ja ab 2019 gerechnet - also 1949 - aber auch das stimmt nicht wirklich
      LG

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    3. Da der Bunker bis zum Abriss der Gaststätte "Zur Petersburg" noch als Kartoffelkeller und Abstellraum genutzt wurde, bezog sich meine Zeitrechnung eher auf 1960/61, da der Betonklotz bis dahin sicherlich noch gut sichtbar und dementsprechend bekannt gewesen sein dürfte ... :-)
      Hendrik hat ja leider noch nichts über den tatsächlichen Bauzeitpunkt herausbekommen können, dieser dürfte vermutlich irgendwann zwischen 1940 und 1944 gelegen haben ...

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    4. Gleichwohl hab ich mich unklar ausgedrückt ... ;-)

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  3. Moin, Moin Herr Altmann !

    Eine Anmerkung zu den Bildern, leider nich zum Bunker selbst.

    Ein Relikt schien auf den Bildern zu sehen sein. Das Drahtgestell auf einigen Bildern erinnert stark an einen Einkaufswagen. Der passt aber nicht durch ein 25x25 cm Luftschacht. Müsste also reingekommen sein als noch ein Zugang existierte. Unterumständen könnte man auf besseren Bildern das Modell erkennen und somit zeitlich eingrenzen.

    Vielleicht kann man was mit der Information anfangen ?

    Gruß
    Uwe

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  4. Moin Hendrik Altmann,
    1961 wurden die Reihenhäuser An der Leegde von der Wohnungsfürsorge gebaut und verkauft. Die neuen Eigentümer hatten nach Zeiten der Eigenleistung und schließlich des Einzugs noch unerwartete Überraschungen erlebt. Als es dann schließlich an die Gartengestaltung ging, mußten erst einmal Mauerreste ausgegraben werden. Damals wurde vermutet, dass es sich hier entweder um die Wirtschaftsräume/Gesinderäume der Petersburg handelte oder eben weitere
    Gänge der Bunkeranlagen. Natürlich haben wir als Kinder/Jugendliche auch versucht diesen Bunker zu erkunden. Es befand sich damals noch ein sichtbarer Einstieg auf dem Hügel hinter der ehemaligen Petersburg. Über eine Art Steigleitung konnte man in den Bunker gelangen. Da es aber hier doch zu dunkel, unheimlich und letztendlich gefährlich sein könnte, sind wir nicht weiter hinein gegangen. Diesen "Grünstreifen" zwischen der Bahntrasse
    und An der Leegde verpachtete damals die Stadt Celle als sogenannte
    Kleingärten für Anwohner, die entweder keinen Garten hatten oder denen das
    Reihenhausgrundstpück zu klein war. Hier konnte dann für die Eigenversorgung
    Obst und/oder Gemüse angebaut werden.
    Ich hoffe ich habe Ihnen damit einige Info`s geben können.
    Gruß Ela

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    1. Hallo Ela,
      danke für die Ergänzung, die ich bestätigen kann. Diese Schrebergärten waren 1975 (z. Teil?) noch vorhanden und genutzt, was dann auch zur Entdeckung der "Befahr-Aktivitäten" am Bunker führte. Die Verfüllung des - auf Bahndammseite gelegenen - Betonschachts mit Sand erfolgte unmittelbar und machte jegliche "Forschung" in der Folge unmöglich. Ob es sich bei dem Schacht um einen Notausstieg handelte, kann ich nicht mit Sicherheit sagen, die Innenmaße von einem knappen Meter im Quadrat und in der Wand eingelassene "Steigeisen" sprechen dafür. Der senkrechte Schacht mündete in ca. 3m Tiefe seitlich im beschriebenen 3,5 x 5m großen Raumes und eine halbhohe Blechtür hätte den Schacht verschließbar gemacht, stand aber offen.

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  5. Ich bin an der Petersburgstraße aufgewachsen und habe Anfang der 80er-Jahre mit Freunden auf dem Bunker gespielt, den wir damals auch so nannten. Der Bewuchs war seinerzeit noch nicht so dicht wie heute. Uns ist es mal gelungen, einen Einstieg etwa 10 m westlich des nördlichen Betonklotzes direkt am Weg zu öffnen und hineinzusteigen. Der Einstieg muss entsprechend auch breit genug gewesen sein, denn auch ich kann mich an einen etwa 3 * 5 m großen Raum erinnern, der mit Sand gefüllt war. Es hieß, das zuvor schon Jugendliche hier eingestiegen seien (die von 1975?) und die Stadt die Einstiege daraufhin verfüllen ließ. Direkt am Weg gibt es nördlich des besagten Betonklotzeinstieges auch noch eine gemauerte Treppe, die nach Westen führt.
    Die Kleingärten begannen erst südlich des Grundstücks An der Leegde 16, da dieses bis zum Bahnweg reicht, und damit außerhalb des Bunkergeländes. Allerdings befanden sich doch auf dem Bunkergelände bis 1961 die Gebäude der Petersburg, die seit 1868 dort gebaut wurden. Da kann man den Bunker ja schlecht nachträglich druntergebaut haben. Es muss sich also um verstärkte bzw. erweiterte Kellerbauten der vorhandenen Gebäude handeln, die im zweiten Weltkrieg (oder evtl. schon im ersten?) dann als Bunker ausgebaut wurden.

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  6. Frank aus Soest8. Juni 2022 um 15:12

    Habe Hendrik dazu mal einige "Gedächtnisskizzen" gesendet, die aus der Befahrung 1975 resultieren. Vielleicht lässt das einen Abgleich zu ...

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  7. Moin ?Leenders
    Ja, unter der alten Petersburg befanden sich die Wirtschaftsräume,
    Keller, Lager usw. die sich bis zum Anfang der Straße An der Leegde
    hinzogen.
    Von dort aus konnte dann sicher die Bunkeranlage sozusagen
    angebaut werden.

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