f 2016 ~ Heimatforschung im Landkreis Celle

Donnerstag, 8. Dezember 2016

Der Mann der auszog, die Weihnachtsstimmung zu suchen

Da ist sie wieder - die Weihnachtszeit! Obwohl es eigentlich eine besinnliche Zeit "zwischen den Jahren" ist, hat sie häufig mal so gar nichts Besinnliches. Man hetzt von A nach B um Geschenke zu kaufen, überall in den Geschäften ist es voll, viele Besorgungen sind zu erledigen - wer will schon über die Feiertage auf etwas verzichten? Von den Absprachen mit der Verwandtschaft ganz zu schweigen. Es soll eben ein perfektes Fest werden und muss  daher organisiert werden. Auch im Büro herrscht oft Stress - vieles soll noch im"alten Jahr" erledigt werden. 

Bei den ganzen Verpflichtungen und Besorgungen vergisst man schnell, worauf es bei der ganzen Sache wirklich ankommt. 

Als ich kürzlich alte Unterlagen im Rahmen einer Recherche durchstöberte, fiel mir eine alte Zeitung in die Hände. Die darin abgedruckte Weihnachtsgeschichte stammt zwar aus einer anderen Zeit - passt aber erstaunlich gut zu unserer. 

Damit wünsche ich weiterhin eine schöne und vor allem ruhige Vorweihnachtszeit. 
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Der Mann der auszog, die Weihnachtsstimmung zu suchen...


Es war einmal ein Mann, der hatte sich nicht unterkriegen lassen wollen. Er hatte die Zähne zusammengebissen und gearbeitet - tagein, tagaus - manches Jahr hindurch. Er hatte die Arbeit allem vorangestellt. Sich Freuden versagt, Freundschaften einschlafen lassen, da er "nie Zeit" hatte. Er hatte alles beiseite geschoben, bis auf den Gedanken "ich will vorwärts kommen, ich will durchhalten." 






Und wieder kam der Dezembertag, da er am Morgen das Kalenderblatt auf seinem Schreibtisch umblätterte, die 23 sah und zu sich sagte: "ich weiß nicht - in diesem Jahr habe ich so gar keine Weihnachtsstimmung." 




Er dachte müde an die Geschenke, die morgen da sein würden, den Baumkuchen von Tante Emma, wie jedes Jahr, die Werbegeschenke seiner Kunden und das gute Essen. 

Aber die rechte Weihnachtsstimmung wollte nicht aufkommen. 

Da fing er an, seine üblichen Weihnachtsgaben herzurichten. Er nahm Geld aus seiner Kasse und Briefumschläge vom Schreibtisch. Er begann mit dem Silberstück für den Hausmeister. 

Aber die Weihnachtsstimmung kam trotzdem nicht. 




Da ließ er es sein und ging in die Stadt hinaus. Entschlossen, die Weihnachtsstimmung zu suchen. Als er, wie schon seit längerer Zeit nicht mehr, unentschlossen und ziellos durch die Straßen ging, war er umgeben von frohen Menschen, die mit Paketen beladen an ihm vorbeiströhmten. 

Erst jetzt bemerkte er wie allein und freudenlos er war und so konnte er die Weihnachtsstimmung nicht finden. 

Er wollte wenigstens Pakete haben, wie die anderen. Aber er bemerkte, wie er von Schaufenster zu Schaufenster ging, sodass er gar nicht wusste was er schenken sollte. So arm waren seine Beziehungen zu den anderen Menschen geworden. 




Gerade als er sich sagte "für mich gibt es gar keine Weihnachtsstimmung mehr", da fand er sich vor einem großen Schaufenster eines Spielwarenladens. Froh in der Scheibe erblickte er die leuchtenden Augen von zwei Kindern, die all die Herrlichkeiten betrachteten, die sie sich ganz gewiss nicht leisten konnten. 




Da nahm er die beiden Kinder bei der Hand und ging in den Laden hinein. Die strahlenden Augen der Kinder, die Baukästen, Eisenbahnen und Zinnsoldaten betrachteten, ließ ihn schnell erkennen, was er anderen gutes schenken könnte. 

Er verließ den Laden - und als er die beiden Kinder (paketbeladen) vor ihrer Haustüre abgesetzt hatte, fiel ihm auf, dass er die Weihnachtsstimmung nicht länger zu suchen brauchte. 




Denn Weihnachtsstimmung macht hellsichtig. Sie kommt vom Schenken und sich selbst verschenken und nicht davon Geschenke zu bekommen. 

Der Mann, der sich fast alles bisher hatte leisten können, erkannte, dass es nicht auf das Geld und die Geschenke an sich ankam. Wichtiger war es anderen eine Freude machen zu können. 

Der Mann hatte die Weihnachtsstimmung gefunden. 






Sonntag, 20. November 2016

Geheimer Bunker


Manchmal lebt Geschichte auch von ihren Geheimnissen. Nur selten kann man heute noch Bunker und Bauten finden, die nicht bereits mutwillig zerstört und beschmiert wurden. Daher werden auch keine Angaben zum genauen Ort gemacht - um möglichen Zerstörungen vorzubeugen. 

Man kann sich wirklich wundern an welch entlegenen Winkeln sich Relikte des Zweiten Weltkriegs in Form von Bunkern aufspüren lassen. So wie dieser scheinbar längst vergessene Bunker im Raum Celle. Das Objekt liegt tatsächlich weit ab vom Schuss und doch war es einst Teil eines für damalige Verhältnisse modernen Schießstandes. 

Quelle: H. Altmann. 


Möglicherweise konnte der besagte Schießstand im Bereich der Scheibenaufhängung von Außen betreten werden. Vielleicht befand sich darunter sogar eine Kelleranlage. Den baulichen Gegebenheiten nach muss der verbunkerte Zugang etwa gegen Ende der 30er Jahre entstanden sein. 

Quelle: H. Altmann. 


Von weiter entfernt kaum sichtbar führt ein unverschlossener Zugang eine Treppe hinab. Allerdings wurde der Bunker nach Ende des Krieges zerstört, sodass Teile davon verschüttet wurden. 

Quelle: H. Altmann. 


In den Wänden klaffen große Risse von den Sprengungen. Das Erdreich ist an manchen Teilen nachgesackt, sodass das Betreten nicht ungefährlich ist. 

Quelle: H. Altmann. 


derzeit laufen noch die Forschungen rund um das umliegende Gelände - auch ein Grund warum der genaue Standort bis auf weiteres noch nicht genannt werden soll. Früher befand sich in unmittelbarer Nähe ein militärisch genutzter Bereich. Der Bunker gehörte offenbar zu den einstigen Schießanlagen. Allerdings ließ sich noch nicht klären ob es eventuell verschüttete Bereiche gibt, die (noch) unzugänglich sind. 

Quelle: H. Altmann. 





Freitag, 4. November 2016

Die alte Celler Ratsziegelei...



An der Straße zwischen Garßen und Alvern befindet sich ein einzeln liegendes Gehöft. Es ist abseits der Straße gelegen, hinter Teichen und umgeben vom einst unbesiedelten Schweinebruch. In alten Karten findet sich hier der Hinweis auf einen "Ziegelhof" oder auch die "Rathsziegelei" - doch was hat es damit auf sich. 

Bereits Clemens Cassel erwähnt die Ratsziegelei in seiner Chronik der Stadt Celle. Der Celler Stadtchronist lässt offen, ob es sich dabei vielleicht um eine Schenkung durch den Celler Herzog Magnus (1324-1373) handeln könnte. Schriftliche Belege finden sich erst ab dem Jahr 1530 als die Ratsziegelei erstmals als "Tiegelhus" in städtischem Besitz erwähnt wird. 

In zwei Brennöfen wurden 1550 bereits 28.000 Ziegel hergestellt. Die Ziegelei muss einen enormen Aufschwung erlebt haben, denn schon 1556 wurden in vier Brennöfen rund 67.000 Ziegelsteine hergestellt. 

In einem Lehnsbrief vom 30. März 1574 wird eine Ziegelkote in Garßen erwähnt (Kote = Kothof --> Siehe Köthner). In diesem Gebäude wohnte der "Ziegelmeister", der für die Ratsziegelei verantwortlich war. Bereits in den Rechnungen der Celler Kalandsverbindung wird ein "Tegelmester to garsen" in der Zeit von 1501 bis 1513 erwähnt. Das Hausbuch der Burgvogtei Celle von 1664 berichtet, dass später auch die sogenannten Ziegelknechte auf dem Hof in Garßen untergekommen sind. 

Die Steine der Ratsziegelei standen den Celler Bürgern als kostengünstiges Baumaterial zur Verfügung. Möglicherweise waren sie etwas zu kostengünstig, denn in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts verlor die Ratsziegelei an Bedeutung. Es ist nicht näher belegt worin sich der Niedergang begründete. 

Im Jahr 1609 wurden die Kuhlen, aus denen der zur Herstellung der Ziegel gewonnene Ton stammte, zu Fischteichen umfunktioniert. Im Jahr 1733 wurde der Ziegelhof verpachtet. Im städtischen Haushalt des Jahres 1743 wurden Pachteinnahmen in Höhe von 201 Talern für den Ratsziegelhof ausgewiesen. 

Der Ziegeleibetrieb wurde erst 1885 vollständig eingestellt, was eine Erklärung dafür wäre, dass die Ziegelei bis ins Jahr 1904 auf Karten als solche ausgewiesen wurde. 


Erste kartografische Erwähnung des Ziegelhofes im Jahr 1732...

Quelle: Environs von der Statt Zell, 1732. 


Der Ziegelhof im Jahr 1781...

Quelle: Kurhannoversche Landesaufnahme, 1781. 


Die Ratsziegelei im Jahr 1904...


Quelle: Preußische Landesaufnahme, 1904. 


Die Zufahrt der einstigen Ratsziegelei heute...

Quelle: H. Altmann, 2014. 


H. Altmann



Dienstag, 25. Oktober 2016

Die zehn schaurigsten Orte im Raum Celle




Passend zur Jahreszeit...


...werden in diesem Beitrag zehn der gruseligsten Orte im Raum Celle vorgestellt. Jeder, der sich schon einmal an historischen Orten aufgehalten hat, kennt dieses eigenartige und mulmige Gefühl das einen an solchen Plätzen beschleicht. Häufig sind diese Orte verlassen, vergessen und sich selbst überlassen. Man fragt sich, wer früher wohl alles dort gewesen sein mag...und wie es diesen Menschen ergangen ist. Oft hat sich die Natur bereits wieder zurückgeholt, was ihr einst genommen wurde. Auf aktuellen Karten sind diese Orte meistens nicht zu finden. 

Natürlich machen uns oft nur die Stille und Einsamkeit solcher Orte zu schaffen. Bei logischer Überlegung es ist völlig unbegründet sich hier zu gruseln. Trotzdem wird es wohl manchmal auch gute Gründe geben, warum sich die meisten Menschen nicht an diese Orte begeben... 


Platz 10: die toten Flussarme der alten Oker 


Alte Flussarme, knorrige Bäume - alles hat den Hauch von Verlassenheit. Besonders im Nebel und bei einsetzender Dunkelheit wünscht man sich hier schnell wieder in die gemütliche Stube zurück... 



Platz 9: eine verlassene Jagdhütte irgendwo im Wald 


Na ja - nicht "irgendwo" sondern direkt hinter einer leerstehenden Kaserne...auf keinen Fall ein Ort zum Einkehren...



Platz 8: eine alte Bahnstrecke


Alte Schienen im Wald - hier fahren schon seit längerer Zeit keine Züge mehr. 



Platz 7: eine verlassene Kaserne


Seit einem Vierteljahrhundert steht sie leer - sicher kein Ort an dem man gerne alleine unterwegs sein möchte. 



Platz 6: ein alter Bunker


Früher wurde hier Munition für Kampfflugzeuge eingelagert. Heute steht der alte Bunker verlassen im Wald...



Platz 5: die Sprache


Viele Legenden ranken sich um diesen Wald. Stellenweise ist es so sumpfig, dass man sich hier sicher nicht im Dunkeln verlaufen möchte...



Platz 4: ein kaputter Schutzbunker


Alleine und verlassen liegt der Schutzbunker im Wald. Ringsherum sind tiefe Einschlagskrater zu sehen. Ob er benutzt wurde als hier im April 1945 die Bomben vom Himmel fielen? 



Platz 3: Steinblöcke im Wald


Es ist unbekannt was hier früher geschah - heute sind nur noch große Steinblöcke zu sehen. Ob es einen Grund hat, dass die Ereignisse derart in Vergessenheit gerieten? 



Platz 2: vergessener Munitionsbunker


Fern ab der Zivilisation liegt das Marinesperrzeugamt. Es war einst so weitläufig, dass heute niemand mehr weiß wie viele Bunker es hier genau gab. Dieser Bunker wurde bei den Sprengungen in den Monaten nach Kriegsende scheinbar vergessen...


Platz 1: Unterirdische Bunkeranlagen


Diesen Bunker findet nur, wer danach sucht. Denn er liegt nicht nur unter Dornen und Gestrüpp verborgen, sondern auch unter der Erde. Die Räume sind immer dunkel und verwinkelt...man bemerkt fast gar nicht wenn jemand direkt neben einem steht. 



Dienstag, 18. Oktober 2016

Bilderserie aus den Celler Kasernen



Von einem Freund erhielt ich kürzlich einen Schwung eingescannter Bilder. Die Fotografien müssen wohl zwischen 1930 und 1941 entstanden sein. Einige Aufnahmen können örtlich direkt zugeordnet werden - bei anderen ist bislang noch nicht ganz geklärt, ob sie in Celle aufgenommen wurden. Es handelt sich um Bilder im militärischen Kontext, die uniformierte Soldaten zu verschiedenen Anlässen zeigen. 

Einerseits sollen diese einmaligen Aufnahmen hier erstmals gezeigt werden. Weiterhin wäre es toll die bislang nicht zugeordneten Bilder zu identifizieren. Daher würde ich mich sehr freuen falls noch jemand etwas zu den Örtlichkeiten bzw. zu den gezeigten Personen sagen kann. Die Bilder sind durchnummeriert - Kommentare mit Hinweisen sind sehr willkommen! 


Bild 1: Berittene Soldaten der Reichswehr von der Kaserne in der 77er Straße. Rechts: heutiges Jugend- und Sozialamt. 
Quelle: J.M. Adam. 


Das Foto wurde auf dem Exerzierplatz der ehemaligen Infanteriekaserne aufgenommen. Aufnahmezeitpunkt und die Identität der gezeigten Personen ist bislang unbekannt. 

Die Lage des einstigen Exerzierplatzes kann man sich an der nachfolgenden Karte aus dem Jahr 1945 verdeutlichen. Sie zeigt das Kasernengelände an der 77er Straße...

Bild: Kaserne in der 77er Straße. 
Quelle: War Office Map 1945 / Google Earth. 


Ein weiteres Foto zeigt scheinbar einen Offizierslehrgang als Gruppenbild vor der Infanteriekaserne in der 77er Straße. Das Bild wurde ebenfalls auf der Frontseite der Kaserne, d.h. auf der Seite des ehemaligen Exerzierplatzes, aufgenommen. 

Bild 2: Gruppenfoto vor der Infanteriekaserne. 
Quelle: J.M. Adam. 


Eine andere Aufnahme zeigt angetretene Soldaten auf dem Exerzierplatz. Die Soldaten stehen im Stillgestanden mit Augen nach Rechts gerichtet, während der Kommandeur die Reihen abschreitet. Im Hintergrund sind aufgepflanzte Bajonette erkennbar. Die Aufnahme muss auf dem ehemaligen Exerzierplatz vor der Infanteriekaserne entstanden sein - im Hintergrund ist das heutige Jugend- und Sozialamt erkennbar. 

Bild 3: Angetretene Soldaten.  
Quelle: J.M. Adam. 


Das nachfolgende Foto zeigt sowohl uniformierte Soldaten, als auch in Zivil gekleidete Personen. Frauen sind ebenfalls auf dem Bild erkennbar. Aufgenommen wurde das Foto vor dem Gebäude in der Wahlstraße 35. Möglicherweise bildete ein gesellschaftliches Ereignis den Hintergrund. Hat jemand vielleicht weitere Informationen dazu? 

Bild 4: Gruppenfoto in der Wahlstraße 35.  
Quelle: J.M. Adam. 


Leider sind die örtlichen Zusammenhänge der folgenden Bilder nicht ganz so klar. Das nachfolgende Bild zeigt nochmals angetretene Wehrmachtssoldaten. Wo wurde es aufgenommen (?) 

Bild 5: Angetretene Wehrmachtssoldaten.  
Quelle: J.M. Adam. 


Das folgende Bild muss im selben Zusammenhang entstanden sein. Im Hintergrund ist dasselbe Gebäude erkennbar wie im vorstehenden Bild...

Bild 6: Angetretene Wehrmachtssoldaten.  
Quelle: J.M. Adam.  


Ein weiteres Foto zeigt erneut posierende Soldaten verschiedener Ränge. Das Foto könnte auf der Rückseite der Infanteriekaserne in der 77er Straße aufgenommen worden sein (?)

Bild 7: Gruppenfoto.  
Quelle: J.M. Adam.  


Ein weiteres Bild zeigt Soldaten der Reichswehr auf dem marsch ins Manöver. Zur Örtlichkeit können bislang keine Angaben gemacht werden...

Bild 8: Reichswehrsoldaten auf dem Weg ins Manöver.  
Quelle: J.M. Adam.  


Aus etwa derselben Zeit müssten die nächsten beiden Bilder stammen. Auch sie zeigen Reichswehrsoldaten vor einem Kasernengebäude mit der Nummer 3. 

Bild 9: Reichswehrsoldaten in Uniform mit Maschinengewehren.  
Quelle: J.M. Adam. 


Das folgende Bild zeigt dasselbe Gebäude im Hintergrund. Die Soldaten sind allerdings nicht uniformiert - vermutlich wurde das Bild in der Freizeit aufgenommen. 


Bild 10: Reichswehrsoldaten in der Freizeit.  
Quelle: J.M. Adam. 


Das nachstehende Bild zeigt zwei Wehrmachtssoldaten vor einem Kriegsdenkmal. Es ist bislang unklar ob dieses Foto in Celle aufgenommen wurde - kann jemand dazu weitere Angaben machen? Über Hinweise würde ich mich sehr freuen... 


Bild 11: Wehrmachtssoldaten vor einem Kriegsdenkmal. 
Quelle: J.M. Adam. 


In gleicher Kulisse muss das nachfolgende Bild aufgenommen worden sein. Im Hintergrund ist ebenfalls das Kriegsdenkmal zu erkennen. Im Vordergrund sind zwei Wehrmachtssoldaten erkennbar, die auf einer kleinen Brücke posieren. Erkennt jemand diese Brücke? 

Bild 12: Wehrmachtssoldaten auf einer Brücke.  
Quelle: J.M. Adam. 


Über Hinweise zu den Bildern in den Kommentaren zu diesem Blog würde ich mich sehr freuen. Es handelt sich bei den Aufnahmen um bislang unbekannte Fotografien, die so bislang noch in keinem Archiv verfügbar und erfasst sind. Umso wichtiger ist es die Hintergründe aufzuklären, um das historische Bild Celles zu vervollständigen. 

Möglicherweise hat der ein- oder andere noch Bilder, Dokumente und andere Aufzeichnungen aus dieser Zeit. Wenn die Eltern oder Großeltern zu diesen keine Angaben mehr machen können, verschwinden solche Zeitzeugnisse häufig und geraten in Vergessenheit. Durch diesen Blog besteht jedoch die einzigartige Möglichkeit den Dokumenten wieder Leben einzuhauchen. Dazu müssen die Originale nicht herausgegeben werden! 

Falls jemand hierzu Fragen hat, oder vielleicht auch noch historische Bilder / Dokumente besitzt, kann er / sie sich gerne melden: found-places@live.de  


Viele Grüße

Hendrik




Montag, 29. August 2016

Altes Wegstück der Straße von Celle nach Braunschweig



Vielerorts sind alte Wege aus dem Landschaftsbild verschwunden. Manchmal findet man jedoch noch Spuren von ihnen. So wie in diesem Fall: ein Stück der einst viel befahrenen Poststraße zwischen Celle und Braunschweig. 


Täglich wird die Bundesstraße 214 zwischen Celle und Braunschweig von tausenden Autos befahren. Abgesehen davon, dass es vor 200 Jahren keine Autos gab, gab es ebenfalls die heutige Bundesstraße 214 noch nicht. In manchen Teilstücken wurde diese zwar auf bereits vorhandenen Wegen und Straßen angelegt - der einstige Verlauf der Hauptverbindungswege war allerdings vom heutigen stark verschieden. 

Bild: der vergessene Wegverlauf der alten Poststraße. Bild: H. Altmann. 


Noch die Kurhannoversche Landesaufnahme aus dem Jahr 1780 zeigt den Verlauf der einstigen Poststraße nördlichen Bröckel in einem geschwungenen Bogen. Der direkte Vergleich zum aktuellen Satellitenbild belegt deutlich, wie stark sich die Gegend in diesemBereich verändert hat. 

Bild: Kurhannoversche Landesaufnahme 1780 / aktuelles Satellitenbild aus Google Earth. 


Der einstige Weg verlief nördlich von Bröckel im Bogen an der Ortschaft Schepelse vorbei, streifte Eicklingen und erreichte Bockelskamp. Dort ist der historische Wegverlauf heute noch als "Alte Poststraße" befahrbar. 

Es waren unter anderem die Auswirkungen der landwirtschaftlichen Reformen des 19. Jahrhunderts, die die  regionale Landschaft erheblich umgestalteten. Besonders die Verkopplung trug in diesem Zusammenhang neben geänderten Feldstrukturen und auch zur Anlage neuer Verbindungswege bei. Während die Nutzflächen früher in rundlichen Gewannen angeordnet waren, waren die neuen Feldflächen meist gerade. Viele Wege, die der traditionellen Feldstruktur angepasst waren, mussten daher ebenfalls neu ausgerichtet werden. Regelmäßig wurde dies zum Anlass genommen zu einem modernen Straßenbau überzugehen. 

Noch im 20. Jahrhundert war der Verlauf der einstigen Poststraße auf Karten zu erahnen. So zeigt das Messtischblatt um 1900 sowohl den historischen Wegverlauf, als auch die neu angelegte Straße.  

Bild: Preußisches Messtischblatt 1899 / aktuelles Satellitenbild aus Google Earth. 


Im Bereich des einstigen Wegverlaufs konnten die nachfolgenden Funde sichergestellt werden: 

Bild: ein 50g Gewicht. Ansicht von Oben. Datierung: ca. 1850-1950.  


Bild: ein 50g Gewicht. Ansicht von der Seite. Datierung: ca. 1850-1950.  


Bild: Schnalle (Schuh / Hut). Ansicht von Oben. Datierung: ca. 1750-1850. Vorderseite. 


Bild: Schnalle (Schuh / Hut). Ansicht von Oben. Datierung: ca. 1750-1850. Rückseite. 


Bild: (Buckel-)Knopf. Ansicht von Oben. Datierung: ca. 1700-1780. 


Bild: Grapenfuss (Standfuß eines Kessels). Ansicht von Oben. Datierung: ca. 1650-1800.