Eine alte Sage berichtet von Geschehnissen, die sich einst in Höfer zugetragen haben sollen. Sie spielt zu einer Zeit in der die Gegend völlig anders aussah als heute und die Menschen völlig anderen Gefahren ausgesetzt waren. Alte Sagen bergen oft einen wahren Kern. Diesen zu finden und die richtigen Schlüsse zu ziehen, ist Aufgabe der Heimatforschung.
Die Sage
So befahl Herzog Christian von Celle um 1625 die Ortschaften mit tiefen Gräben und Schlagbäumen zu versehen, um vorbeiziehende Söldner, Soldaten und sonstiges Kriegsvolk abzuhalten. Es war die Zeit des Dreißigjährigen Krieges angebrochen.
Höfer war ein solcher stark befestigter Ort zu dieser Zeit. Im Westen bot die Aschau guten Schutz. Im Norden diente die Wormbeck als solcher. Im Süden der Mastbeck. Neben diesen natürlichen Gegebenheiten wurden massive Schutzgräben und Wälle gegen alle Feinde errichtet. In zwei natürlichen Erdkuhlen konnte das Vieh in Sicherheit gebracht werden. Sie hießen Krieger- und Zwergkuhle.
Als die Bewohner Höfers ihre Stärke erkannten, begannen sie andere Ortschaften auszurauben und zu plündern. Außerdem überfielen sie Kaufleute und Reisende ohne, dass sich jemand gegen sie zur Wehr setzen konnte.
Bald aber schlossen sich die umliegenden Dörfer zusammen und stellten eine wehrhafte Truppe, die Höfer überfallen sollte. Man verabredete sich in einer düsteren und stürmischen Nacht. Aber der Anführer der Truppe fand sich schon bald nicht mehr zurecht: das Überfallkommando hatte sich verlaufen.
Schon wollten die ersten umkehren und das Unternehmen vorzeitig beenden. Da krähte einer der Hähne in Höfer und verriet den Standort des Dorfes. Kurz vor dem Morgengrauen waren die Angreifer angekommen und überwältigten die Bewohner Höfers. Nach kurzer Gegenwehr wurden die künstlichen Gräben zugeschüttet und die Erdwälle eingeebnet. Auch die Bunkenburg und die Burg von Jarnsen sollen um diese Zeit zerstört worden sein, weil sie zuvor mit den Räubern aus Höfer gemeinsame Sache gemacht hatten. Den Bauern blieb nur das nackte Leben.
Noch lange später erzählte man abfällige Geschichten über die Bewohner Höfers. Sie sollen fortan angeblich so arm gewesen sein, dass sie nur noch Otterfett zu essen bekamen. Und weil es seiner Zeit schon nur wenige Otter gab, könnten die Höferer nur alle drei Jahre Fett essen. Mancher Orts spottete man, dass die Leute aus Höfer die Kiebitze aus den Büschen aßen, weil sie so arm seien.
Hintergründe
Sicherlich sind viele Gegebenheiten in dieser Geschichte nachträglich hinzugefügt und erdichtet. Manche beruhen aber auf wahren Begebenheiten.
Die Sage berichtet von zwei natürlichen Kuhlen, die dem Vieh der Höferer einst Schutz boten. Die Kriegerkuhle und die Zwergkuhle (Twerkuhle) existierten wirklich.
Bild: Kriegerkuhle bei Höfer.
Quelle: Spuren des Salzes in einer Landgemeinde, Kurt W. Seebo, Joachim Hoppe.
Die Kriegerkuhle lag einst ca. 350 - 400m nördlich des Oher Weges bei Höfer. Die Zwergkuhle lag am alten Moorweg. In jüngerer Zeit führten diese natürlichen Erdfälle dazu, dass Geologen, wie Prof. Monke aus Hannover auf Höfer aufmerksam wurden. Die Erdfälle stammten scheinbar von größeren Salzvorkommen, die ausgewaschen wurden. Die nachsackende Erde ließ dann die "Kuhlen" entstehen.
Bild: Kriegerkuhle bei Höfer.
Quelle: Preußische Landesaufnahme von 1899, Google Earth.
Die Kriegerkuhle wurde später eingeebnet, ist aber 1899 noch kartografisch belegbar (siehe Preuß. LA). Es ist gut möglich und sogar sehr wahrscheinlich, dass diese natürlichen geografischen Merkmale bereits zur Zeit der Sage existierten. Ebenso ist anzunehmen, dass die einstigen Bewohner Höfers ihr Vieh, als damals wertvollstes Gut, in solchen Kuhlen in Sicherheit brachten. Kriegsvolk war in der Gegend zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges auf jeden Fall unterwegs. Aus Celle konnten die Bauern nicht mit Hilfe rechnen. Aus diesem Grund wehrten sie sich selber mehr oder weniger erfolgreich gegen die Eindringlinge (siehe auch: Schwedenschanze bei Rebberlah).
Fazit
Wie alle anderen sagen, so erzählt auch diese, aus Höfer stammende Geschichte, von Ereignissen, die vor langer Zeit stattfanden. Heute lassen sich solche Geschichten inhaltlich meist nicht mehr zweifelsfrei widerlegen oder bestätigen. Wichtiger ist es also die richtigen Schlüsse aus diesen Überlieferungen zu ziehen. Die Sage vom verräterischen Hahn aus Höfer berichtet von einer unruhigen Zeit in der Mord und Räuberei in unserer Gegend Einzug hielten. Die Menschen mussten selber ihr Hab und Gut, Haus und Hof verteidigen. Die Zeit des Dreißigjährigen Krieges brachte nicht nur wildes Kriegsvolk in die Gegend. Auch Flüchtlinge, Krankheiten und Seuchen erschwerten der örtlichen Bevölkerung das Leben.
Insgesamt ist die Sage für uns heute allemal eine spannende Geschichte von Orten, die es heute nur noch auf alten Karten zu finden gibt…
Viele Grüße,
Hendrik
Es ist heute noch viel schlimmer und hinterhältiger aber niemand hört den geschädigten zu.
AntwortenLöschenGrundrechte werden selbst bei Minderjährigen gebrochen.
Operative Zersetzung und es ist so offensichtlich.
Und das gehört öffentlich was hier im Hintergrund für DDR Maßnahmen unterzogen werden. SOS