f Ausgrabungen an der Gertrudenkirche (Altencelle) (I) ~ Heimatforschung im Landkreis Celle

Montag, 15. Oktober 2012

Ausgrabungen an der Gertrudenkirche (Altencelle) (I)

Ausgrabungen an der Gertrudenkirche (Altencelle) (I)

Begleitung einer archäologischen Ausgrabung...


Der nachfolgende Beitrag beschäftigt sich mit dem ersten Teil der Ausgrabung an der alten Gertrudenkirche in Altencelle. Die Grabung wird von der Universität Göttingen durch die Archäologin Frau Dr. Lohwasser und dem Fördergemeinschaft Historisches Altencelle e.V. betreut. 

Was ist so interessant an der Kirche in Altencelle...? 

Nun, wir wissen, dass es in vielen Ortschaften alte Kirchengemäuer gibt - das scheint also nichts besonderes zu sein. Altencelle ist aber der "Vorgänger" des ehemaligen "Zell" - des heutigen Celle. Mit einer frühmittelalterlichen Burganlage und vermutlich einem Hafen war Altencelle durch seine Anbindung an die Aller ein wichtiger strategischer Binnenstützpunkt. Wie man weiß besaßen aufstrebende Städte immer einen Bezug zur Kirche. Es ist also anzunehmen, dass die Kirche in Altencelle recht früh ein Teil des gesellschaftlichen Lebens wurde. 

Frau Dr. Lohwasser vermutet, dass die heutige Kirche in Altencelle einen Vorgänger (vielleicht aus Holz) gehabt haben könnte. Vieles spricht dafür, denn Steine waren in unserer Gegend zu früherer Zeit nicht in großem Ausmaße verfügbar. Sie mussten meist extra antransportiert werden. Daher scheint es plausibel einen ersten Bau aus Holz zu vermuten. 

Bild: Plakat der Grabung...

Wo wird gegraben...?

Die Ausgrabung erfolgt auf der Nordseite der Kirche. Wer das Gebäude kennt, weiß auch, dass es heute asymmetrisch wirkt. Auf der Südseite (rechts, wenn man von vor dem Eingang schaut) steht ein Anbau, der auf der Nordseite nicht steht. Dieser wurde abgerissen/abgebaut. Auf dieser Fläche des ehemaligen Anbaus finden nun die Grabungen statt (siehe Plakat oben). 

Bereits 1949/1950 wurde an der Kirche gegraben. Jedoch wurden die Grabungen etwas oberhalb der heutigen Grabungsfläche vorgenommen. Damals wurden keine datierenden Funde gemacht - d.h. man konnte nicht bestimmen wie alt die Kirche an der Stelle wirklich ist. 


Die Grabung am 13.10.2012...

Am 13.10. wurde die Grabung an der Kirche begonnen. Erst einmal musste die Grube ausgehoben werden und Unmengen an alten Bauschutt, der aus verschiedenen Zeiten datiert, entfernt werden. Schon in diesem Schutt der aus einer ca. 50 cm tiefen Grube stammt, waren menschliche Knochen. Es handelt sich vermutlich aber nur um Reste aus alten Gräbern. Ein vollständiges Grab kann ausgeschlossen werden. In dem eigentlich interessanten Bereich (ab 1 m Tiefe) kann es aber durchaus sein, dass vollständige Gräber gefunden werden...



Bild: Funde 13.10.




Bild: die Konfirmandengruppe besucht die Grabungsstelle - viele interessante Fragen wurden gestellt. 


Bild: Grabungsstelle. 


Bild: Aushub von der ersten Grabung. 

Bild: Grabungsstelle 


Bild: alte Kirchenmauer (oben) und alter Fußboden der Kirche (unten). Die Backsteine dienten vermutlich als alter Fußboden. Das Weiße (unten links im Bild) könnte ein sehr alter Estrich (Bodenbelag) sein - ein erster Hinweis für das Alter des Anbaus...?


Bild: Seitenansicht (siehe Bild oben)


Was habe ich dort eigentlich gemacht...?

Abgesehen davon, dass ich nur schwer verheimlichen kann, dass ich mich sehr für (Heimat-) Geschichte interessiere, habe ich mich bei der Grabung nicht nur als Beobachter aufgehalten. Nach Genehmigung durch Frau Dr. Lohwasser habe ich mit meinem Metalldetektor (siehe drittes Bild von Unten) des Aushub nach metallischen Objekten abgesucht. Es ist nicht so leicht mit dem bloßen Auge derartige Funde zu erkennen - ein Metalldetektor ist hier ein absolut wertvolles Werkzeug. Dabei muss man das Gerät wirklich wie ein Werkzeug betrachten. Schon beim Seminar für Sondengänger am 06./07.10.2012 im Landesamt für Denkmalpflege in Hannover wurde über die Chancen und Gefahren bei der Suche mit dem Detektor aufgeklärt. Natürlich findet man damit keine Knochen und keine Keramik - es können also leicht wertvolle Funde aus dem Raster fallen. Hie jedoch - bei dem Absuchen des Aushubs ist der Detektor wirklich solide einsetzbar und kann gute Dienste leisten! 


Fazit...

Wie Frau Dr. Lohwasser nach Abschluss der ersten Grabungen am 13.10. an sie Cellesche Zeitung weitergegeben hat:" Es wurden bisher keine datierenden Funde gemacht." D.h. bisher wurde noch nichts gefunden, was das Alter der Kirche oder die Theorie eines Vorgängers aus Holz belegt. Das bedeutet aber noch nichts, denn mit solchen Funden ist erst in tieferen Erdschichten zu rechnen. Es bleibt also spannend! 

Natürlich werde ich die Grabungen weiter verfolgen und mit dem Metalldetektor auch so gut es geht mithelfen...

Viele Grüße! 






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