f Altencelle - Ausgrabungen Teil III ~ Heimatforschung im Landkreis Celle

Dienstag, 30. Oktober 2012

Altencelle - Ausgrabungen Teil III

Altencelle - Ausgrabungen Teil III

Abschluss der Grabungen an der Gertrudenkirche Altencelle - es bleiben Fragen offen. 


(Teil I: Hier)
(Teil II: Hier)

Ohne jetzt lang um den heißen Brei herumzureden - hier einige Bilder des letzten Grabungstages an der Kirche in Altencelle:



Bild 1: Aushub am Ende der Grabung.


Bild 2: Grabungsstelle - jetzt ca. 2,5 m tief.


Bild 3: links mittig ist ein Pfostenloch (eines Holzpfostens) zum Vorschein gekommen. 


Bild 4: Ansicht der Mauer. Ganz unten bilden in den Dünensand (gelb) eingeschlemmte Feldsteine das Fundament. 


Bild 5: Ein kleines Highlight - Musketenkugel aus 2 m Tiefe (Vergleichsobjekt). 

Ergebnis...

Ziel der Grabungen ist es gewesen die Theorie, dass die Kirche einen Vorgänger aus Holz hatte, zu belegen. Dabei muss von einer Zeitspanne um 900 bis 1000 ausgegangen werden. Mit dem Beleg der Theorie wäre man der Frage wie alte Altencelle ist ein Stückchen näher gekommen. 

Nun lässt sich die Theorie weder verwerfen - noch einwandfrei bestätigen. Natürlich müssen erst einmal die Funde ausgewertet werden - aus der Grube an sich lassen sich aber schon jetzt einige Schlüsse ziehen: 
  1. Die Kirche hatte wohl immer schon ein langes Schiff - bisher wurde angenommen, sie sei nachträglich verlängert worden. 
  2. Die vorherigen Grabungen durch andere Archäologen haben leider den Boden im Bereich der jetzigen Grabung erheblich gestört - einige Informationen sind vielleicht verloren gegangen. 
  3. Die gefundenen Bestattungen sagen nichts über das Alter der Kirche aus - vermutlich stammen sie aus der letzten 500 Jahren. 
Das gefundene Pfostenloch könnte ein Indiz dafür sein, dass die Kirche einmal einen Anbau aus Holz hatte. Leider bräuchte man zum Beleg wohl mehrere solcher Löcher - diese liegen (wenn vorhanden) aber innerhalb des durch die vorherigen gestörten Bereiches. 

Zu meinem Fund - der Musketenkugel...


Wie bei den bisherigen Grabungen war es auch diesmal meine Aufgabe den Aushub auf mögliche Metallfunde zu untersuchen. Dabei kam auch wieder der Metalldetektor zum Einsatz.
Gefunden habe ich neben vielen geschmiedeten Nägeln und sonstigen Objekten eine blanke Musketenkugel. Normalerweise setzt das Blei im Boden eine weiße, giftige Schicht (Bleioxid) an. Bei diesem Fund war dies nicht geschehen, da die Kugel wohl trocken im Sandboden lag. Sie war auch noch fast vollkommen rund. Möglicherweise ist sie auf etwas Weiches aufgefroffen - abgefeuert wurde sie jedenfalls. Vielleicht wurde damit tatsächlich einer der dort Bestatteten verwundet - das bleibt jedoch Spekulation.

Fazit...

Optimal wäre es gewesen im trockenen Sand einen halbversteinerten Eichenpfosten zu finden, oder eine Münze die einwandfrei einer der Bestattungen zugeordnet werden kann und aus der Zeit vor 1000 stammt. Leider hat sich das nicht ergeben. Es werden also weitere Grabungen - auch an der Kirche nötig sein, um das Alter zu klären. Somit bleibt es spannend!

Ich habe mich gefreut mit meinen technischen Hilfsmitteln dabei gewesen zu sein - gut möglich, dass ich auch die nächste Grabung wieder "metalldetektorisch" betreuen kann.


Beste Grüße,

S.t.a.l.k.e.r.





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