Altencelle. Bereits seit einigen Tagen ist die Archäologin
Cornelia Lohwasser wieder mit ihrem Grabungsteam in Altencelle unterwegs. An
unterschiedlichen Stellen legten die Wissenschaftler bereits so genannte
Suchschnitte an. Unter anderem dort, wo einst, um das Jahr 1000, eine
Ringwallanlage des sächsischen Adelsgeschlechtes der Brunonen gestanden haben
soll. Dort wo sich heute das Grundstück der Familie Schulz-Wallheinke erstreckt, hat bereits
der Archäologe Prof. Ernst Sprockhoff in den Jahren 1938/1939 sowie 1947
gegraben. Damals konstatierte er, die Burganlage sei offenbar durch das große
Feuer gegen Ende des 13. Jahrhunderts vernichtet worden. Soweit passt dies auch
in den Lauf der (Stadt-)Geschichte, zumal Herzog Otto der Strenge im Jahr 1292
der Stadt (Neu-)Celle wichtige Siedlungsprivilegien zusprach.
Erste Funde an
der Burganlage gab es bereits im Jahr 1835, als Teile eines Walls abgetragen
wurden und dabei Mauerreste und Gräber entdeckt wurden. Ebenfalls im Jahr 1891
konnten weitere Gräber aufgefunden werden. Als Sprockhoff sich schließlich kurz
vor Beginn des Krieges der Anlage erstmals archäologisch befasste, war der
Boden bereits durch die vorherigen Eingriffe gestört. Dennoch gelang es
Sprockhoff erstmals wichtige Erkenntnisse, u.a. über die Ausmaße der Anlage, zu
sichern.
Frau Schulz-Wallheinke erinnert sich heute noch gut an die einstigen
Ausgrabungen von Sprockhoff. Als kleines Mädchen hat bekam sie den immensen
Aufwand der Archäologen unmittelbar mit. Damals waren es vor allem Sträflinge
aus dem Zuchthaus in Celle, welche die schwere körperliche Arbeit vor Ort
verrichten mussten. „Mengen an Erde haben die bewegt – das glauben Sie nicht“,
erinnert sich Frau Schulz-Wallheinke. Heute fehlt es leider vor allem an
schriftlichen Überlieferungen Sprockhoffs. Zwar existieren Grabungspläne, diese
sind jedoch zumeist unkommentiert und es mangelt an Erläuterungen.
Ein
Grabungsschnitt Sprockhoffs lag unmittelbar oberhalb der aktuellen Grabung,
welche sich zwischen Garten und einem künstlich angelegten Teich aus den 60er
Jahren befindet. Hier hatte Cornelia Lohwasser gehofft, gemeinsam mit ihrem Grabungsteam
aus Studenten der Universität Göttingen, auf ungestörten Boden zu treffen. In
diesem Bereich hatte Manfred Schulz-Walleinke ebenfalls vor einiger Zeit
schwarze Hölzer im Boden gefunden. Die Hölzer könnten von einer alten
Befestigung stammen, wurden jedoch bisher nicht ausfindig gemacht. Einige Funde
konnten zwar aus dem Suchschnitt geborgen werden – diese datieren aber wohl
nicht in die Zeit der Brunonen. Die Magnetik-Prospektion einer angrenzenden
Wiese verspricht jedoch unter Umständen weitere Erkenntnisse über die ehemalige
Burganlage in Altencelle.
Bild: Ausgrabungen an der ehemaligen Brunonen-Burg. Quelle: Hendrik Altmann.
Bild: Ausgrabungen an der ehemaligen Brunonen-Burg. Quelle: Hendrik Altmann.
Bild: Ausgrabungen an der ehemaligen Brunonen-Burg. Quelle: Hendrik Altmann.
Bild: Ausgrabungen an der ehemaligen Brunonen-Burg. Quelle: Hendrik Altmann.
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