f Neues Altes von der Brunonenburg in Altencelle ~ Heimatforschung im Landkreis Celle

Mittwoch, 13. August 2014

Neues Altes von der Brunonenburg in Altencelle



Altencelle. Bereits seit einigen Tagen ist die Archäologin Cornelia Lohwasser wieder mit ihrem Grabungsteam in Altencelle unterwegs. An unterschiedlichen Stellen legten die Wissenschaftler bereits so genannte Suchschnitte an. Unter anderem dort, wo einst, um das Jahr 1000, eine Ringwallanlage des sächsischen Adelsgeschlechtes der Brunonen gestanden haben soll. Dort wo sich heute das Grundstück der Familie Schulz-Wallheinke erstreckt, hat bereits der Archäologe Prof. Ernst Sprockhoff in den Jahren 1938/1939 sowie 1947 gegraben. Damals konstatierte er, die Burganlage sei offenbar durch das große Feuer gegen Ende des 13. Jahrhunderts vernichtet worden. Soweit passt dies auch in den Lauf der (Stadt-)Geschichte, zumal Herzog Otto der Strenge im Jahr 1292 der Stadt (Neu-)Celle wichtige Siedlungsprivilegien zusprach. 

Erste Funde an der Burganlage gab es bereits im Jahr 1835, als Teile eines Walls abgetragen wurden und dabei Mauerreste und Gräber entdeckt wurden. Ebenfalls im Jahr 1891 konnten weitere Gräber aufgefunden werden. Als Sprockhoff sich schließlich kurz vor Beginn des Krieges der Anlage erstmals archäologisch befasste, war der Boden bereits durch die vorherigen Eingriffe gestört. Dennoch gelang es Sprockhoff erstmals wichtige Erkenntnisse, u.a. über die Ausmaße der Anlage, zu sichern. 

Frau Schulz-Wallheinke erinnert sich heute noch gut an die einstigen Ausgrabungen von Sprockhoff. Als kleines Mädchen hat bekam sie den immensen Aufwand der Archäologen unmittelbar mit. Damals waren es vor allem Sträflinge aus dem Zuchthaus in Celle, welche die schwere körperliche Arbeit vor Ort verrichten mussten. „Mengen an Erde haben die bewegt – das glauben Sie nicht“, erinnert sich Frau Schulz-Wallheinke. Heute fehlt es leider vor allem an schriftlichen Überlieferungen Sprockhoffs. Zwar existieren Grabungspläne, diese sind jedoch zumeist unkommentiert und es mangelt an Erläuterungen. 

Ein Grabungsschnitt Sprockhoffs lag unmittelbar oberhalb der aktuellen Grabung, welche sich zwischen Garten und einem künstlich angelegten Teich aus den 60er Jahren befindet. Hier hatte Cornelia Lohwasser gehofft, gemeinsam mit ihrem Grabungsteam aus Studenten der Universität Göttingen, auf ungestörten Boden zu treffen. In diesem Bereich hatte Manfred Schulz-Walleinke ebenfalls vor einiger Zeit schwarze Hölzer im Boden gefunden. Die Hölzer könnten von einer alten Befestigung stammen, wurden jedoch bisher nicht ausfindig gemacht. Einige Funde konnten zwar aus dem Suchschnitt geborgen werden – diese datieren aber wohl nicht in die Zeit der Brunonen. Die Magnetik-Prospektion einer angrenzenden Wiese verspricht jedoch unter Umständen weitere Erkenntnisse über die ehemalige Burganlage in Altencelle.

Bild: Ausgrabungen an der ehemaligen Brunonen-Burg. Quelle: Hendrik Altmann. 


Bild: Ausgrabungen an der ehemaligen Brunonen-Burg. Quelle: Hendrik Altmann. 


Bild: Ausgrabungen an der ehemaligen Brunonen-Burg. Quelle: Hendrik Altmann. 


Bild: Ausgrabungen an der ehemaligen Brunonen-Burg. Quelle: Hendrik Altmann. 







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