f Der Alte Exerzier-Platz bei Lachendorf ~ Heimatforschung im Landkreis Celle

Sonntag, 25. November 2012

Der Alte Exerzier-Platz bei Lachendorf

Der Alte Exerzier-Platz bei Lachendorf...

Ein Relikt aus militärhistorischer Zeit verschwindet im Wald zwischen Lachendorf und Oppershausen.


Fährt man die L 311 von Lachendorf nach Oppershausen fällt schnell das neue Lachendorfer Gymnasium zur Linken auf. Auch der Segelflugplatz des Hannoverschen AERO Clubs bei Oppershausen hebt sich deutlich von der Landschaft ab. Die ausgedehnten Kiefernwälder scheinen für uns schon seit Jahrhunderten ihren Platz zwischen den beiden Ortschaften gefunden zu haben. Die älteren Dorfbewohner werden es noch aus Erzählungen kennen - die Tage in denen man von Oppershausen nach Lachendorf blicken konnte, ohne einen Baum im Weg zu haben - die Tage in denen die Fläche von der Allerheide bewachsen waren. 

Aus dieser Zeit vor der Verkoppelung und Aufforstung der sogenannten "Gemeinheiten" (Hud und Heide) stammt auch die Überlieferung vom Alten Exerzierplatz bei Lachendorf. Ähnlich wie heute mussten auch schon früher die Soldaten im Felde üben. Der Exerzierplatz diente also als ein früher Truppenübungsplatz. es bot sich an diesen Platz im überschaubaren Gelände anzusiedeln - also war eine ausgedehnte Heidefläche geradezu perfekt nutzbar. Schauen wir in die Kurhannoversche Landesaufnahme können wir die Fläche der Allerheide deutlich zwischen Lachendorf und Oppershausen erkennen. Nun, eben dort war der Alte Exerzierplatz angelegt. 

Erst später wurden schnell wachsende Fichten und Kiefern gesäht, um das Gelände aufzuforsten - Holz wurde für vielseitige Zwecke benötigt. 

Heute ist das Gelände in Vergessenheit geraten. Nicht, weil es so fern ab liegt, sondern weil es direkt vor der Nase vieler Lachendorfer liegt. 


Bild: Messstichblatt von 1899. Quelle: Deutsche Fotothek. Hier: eingebunden in Google Earth. 


Bild: Kartenlayer des Messstichblattes von 1899. Quelle: Deutsche Fotothek und Google Earth. 

Man erkennt hier deutlich die Lage des Alte Exerzierplatzes: südlich des Postweges Celle - Ahnsbeck. 


Bild: Das Gelände heute. Quelle: Google Earth. 

Schon auf dem aktuellen Satellitenbild (s.o.) erkennt man, dass von der alten Allerheide zunächst einmal nichts mehr geblieben ist. Das geschulte Auge erkennt auch, dass der Baumbestand in weiten Teilen des Geländes eher jung ist (schmale Reihen - z.B. rechts oben). 


Bild: Alter Weg auf dem Alten Exerzierplatz. 


Bild: Breiter, alter Weg auf dem Gelände. 


 
Bild: Alter Weg mit Eichenbäumen. 


Was erkennt man heute noch im Gelände...?

Nun, ich bin mal über das komplette Gelände gestiefelt und wollte entsprechende Punkte per GPS einmessen. Interessante Punkte wäre Wälle, Gräben oder alte Schanzen gewesen, die auf die Nutzung durchs Militär hätten schließen lassen. Gerne (wirklich gerne) hätte ich diese Punkte als KMZ-Dateien hier hochgeladen. 

Leider kann man den Alten Exerzierplatz nur noch auf der Karte wieder finden. Die Einbindung als Layer in Google Earth ermöglich es das Gelände zu finden. Vor Ort sind praktisch keine sichtbaren Spuren mehr vorhanden. Möglicherweise fände man im Boden Spuren - oberflächlich ist nichts mehr sichtbar. Das hat nicht zuletzt mit der Aufforstung zu tun. Wie schon erwähnt erkennt man auf dem Satellitenbild große Flächen, die mit jungen Kiefern bewachsen sind. Der Boden im Wald ist umgepflügt - alle noch sichtbaren Spuren alter Wälle und Schanzen wurden dabei zerstört. 


Fazit...

Viele Lachendorfer nutzen die angrenzenden Wälder zur Erholung ohne zu wissen was dort noch vor 150 Jahren los war. Denn heute kann man vom Alten Exerzierplatz praktisch landschaftlich nichts mehr nachweisen. Der Wald wurde gründlich aufgeforstet - Spuren zu finden kann man eigentlich vergessen. 

Es ist schade, dass die Wälder anscheinend nur den Sägen offen stehen - nicht aber der Nachsuche nach Spuren, denn die Bodensuche im Wald ist verboten. Etwas paradox, wenn man bedenkt wie viel Boden durch moderne Harvester und andere Maschinen bewegt/gestört wird. 



Viele Grüße, 

S.t.a.l.k.e.r. 






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