f Reichs-Berufs-Wettkampf 1934 ~ Heimatforschung im Landkreis Celle

Mittwoch, 21. März 2012

Reichs-Berufs-Wettkampf 1934

21.03.2012

Dieser Beitrag wurde von mir aufgrund eines zufälligen Fundes recherchiert.

Ich war Ende letzten Jahres zufällig in der Celler Feldmark unterwegs und fand "im Vorübergehen" ein Abzeichen der HJ.
Es handelte sich dabei um ein Verleihungsabzeichen des Reichsberufswettkampfes 1934 der deutschen Hitlerjugend.

Vorderseite des Abzeichens. Das Hakenkreuz in der Mitte wurde absichtlich abgeändert um nicht gegen bestehende Gesetze zu verstoßen!

Der Fundzustand war um Vieles schlechter - erst nach sorgfältiger Aufarbeitung wurde der Schriftzug und die Prägungen wieder sichtbar...

Oben eingeprägt sieht man HJ für Hitlerjugend.

Eingefasst wird das Standart-HJ-Zeichen in der Mitte durch den Schriftzug "Reichsberufswettkampf deutscher Hitlerjugend 1934".

Rückseite. Eher umspektakulär. Im Ursprungszustand war hier eine Spange zur Befestigung angebracht. Außerdem war unten "Reichsverband Pforzheim" eingeprägt.



In besserem Zustand ist das Abzeichen hier zusehen:



Hier

Nicht ganz billig...wie man sieht.


Zum Reichsberufswettkampf:

Der Wettkampf gehörte zum Gleichschaltungsprogramm der NSDAP und wurde schon im Jahr 1933 durch die Reichsjugendführung und die Deutsche Arbeitsfront   (DAF) ins Leben eingeführt. 1934 fanden die ersten Wettkämpfe statt. Es nahmen ca. 500.000 Jugendliche in 20 unterschiedlichen Ausbildungsberufen teil.
Der Wettkampf diente zur Vereinheitlichung von Ausbildungsstandards und zur Überprüfung des Wissensstandes der Teilnehmer. Des Weiteren konnte so seitens des Staates leicht Druck auf Betriebe ausgeübt werden indem angedroht wurde die Ausbildungserlaubnis im Falle eines zu schlechten Abschneidens zu entziehen.
Ab 1935 kamen Disziplinen für studentische Berufe hinzu. Ab 1938 durften Erwachsene ebenfalls teilnehmen. Nach Kriegsbeginn verschwand der Wettbewerb von der Bildfläche. Lediglich 1944 kam es in Dresden zu einem versuch den Wettkampf wieder aufleben zu lassen.

Insgesamt wurde nach Außen das eigeizige Ziel verfolgt nur mit einer gut ausgebildeten Jugend wäre es möglich die wirtschaftliche Lage wieder auf Niveau  von vor dem ersten Weltkrieg heben zu können. Somit sollte der Glaube an die deutsche Wirtschaftsleistung gestärkt werden.
Real herrschten jedoch die Ziele der Partei vor. Die Bevölkerung sollte möglichst einheitlich auf den Willen des Führers ausgerichtet werden und in derartige Unterorganisationen eingegliedert werden. Der Wettkampf war zwar neben dem Reichssportwettkampf ein zentrales Medium der Außenrepräsentation der HJ, diente aber letztendlich nur den Gleichschaltungszielen Hitlers und der NSDAP.

Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Reichsberufswettkampf
http://www.ehrenzeichen-orden.de/nationalsozialismus/ehrenzeichen-kreissieger-im-reichsberufswettkampf-1939.html
http://www.militaria.cl/1203_orden_order_medal_germany_ww2.html

Beste Grüße,

S.t.a.l.k.e.r.




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1 Kommentar:

  1. ...wirklich interessant, was es damals so alles gab. Und auch echt interessant, was Du (und wir ja auch - siehe: http://hambuehren.blogspot.de/2011/11/fundstuck-plakette-gross-loge-tag.html)
    so alles in der Feldmark findest!!!

    Es ist schon ziemlich spannend, wenn man einfach mal mit offenen Augen durch Feld & Flur spaziert.

    Viele Grüße!

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